Ich eröffne mal hier einen neuen Thread zum Thema Gabel Revision an einer TBS Baujahr 2000. Im alten Forum wurde dazu schon einiges gesagt aber die Bilder dazu sind auch nicht sichtbar. Da ich gerade dabei bin die Gabel bei einem KM Stand von 55000 km zu zerlegen versuche ich den Vorgang aus meiner Sicht zu beschreiben. So sind die Erfahrungen noch am frischesten stellen aber gleich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Müsste ich das morgen noch einmal machen, würde ich wie folgt vorgehen:
1. Tachowelle, Bremssättel,Rad, Frontfender ab- bzw. ausbauen.
2. Inbusschrauben an den beiden Gabelbrücke lösen und das Standrohr nach oben um ca. 10 cm durchschieben und wieder festziehen.
3. Mit einer 28-iger Nuss die Gabelverschlussschraube lösen aber nicht ganz herausschrauben. Falls Diese sehr festsitzen sollte mit ein wenig Wärme nachhelfen. Aber nicht zu heiß, denn schließlich ist ein O-Ring als Abdichtung im Spiel. Falls die Nuss nicht ganz aufzustecken geht erst noch die Federvorspannungsschraube mit einem 17-ner Maul soweit herunter drehen, bis die Nuss ganz den Sechskant erfassen kann.
4. Dann die Gabelkreuzschrauben wieder lösen und das ganze Federbein herausnehmen. Klar muss man dazu auch Lampenhalter und anderes individuelle Zeug lösen oder demontieren.
5. Das Federbein dann mit den beiden Befstigungspunkten des Bremssattels In einem Schraubstock mit Aluminiumbacken einspannen. Ein Lappen zusätzlich dazwischen schützt noch mehr, besonders bei lackierten Gleitrohren.
6. Dann die Schutzkappe am Fuß des Gleitrohres entfernen und mit einem Inbus die 10 mm Schraube lösen. Eine aufgesteckte Verlängerung ist schon von Nöten. Achtung, diese Schraube kann wirklich festsitzen! Ich habe mit einem Brenner den Fuss bzw. den Kopf der Schraube mit offen Flamme erhitzt. Das aber geht nur bei entlackten Gleitrohren!!! Im Normalfall sind Eure Gleitrohre ja mit klarem Pulverlack versiegelt. Vielleicht hilft ja auch WD40. Wenn die Schraube sich gelöst hat wieder handwarm zuschrauben, da ansonsten Ölalarm angesagt ist.
7. Das Federbein senkrecht einspannen und anschließend die Staubdichtung entfernen. Sehr hilfreich ist ein Plastikspachtel den man zwischen Rohr und Staudichtung leicht hämmert.
8. Darunter liegt dann der Sprengring aus Draht. Hoffentlich nicht zu sehr zugesuppt aber bei gutem Licht ist der schon erkennbar. An geeigneter Stelle mit einem Schraubendreher (Schlitz) den Draht heraushebeln.
9. Die vorher gelöste 10 mm Inbusschraube unten im Gleitrohr mit der Hand ganz heraus drehen. Achtung jetzt läuft das Gabelöl aus und das mit Schwung und auch seitlich durch die Steckachsenbohrungen. Vielleicht mit einer Hand zuhalten.
10. Nun die Federvorspannungsschraube am oberen Ende der Gabel (17-ner Zweikant, das Ding mit den Strichen) bis zum Anschlag herausschrauben (hochschrauben). Dadurch wird die Feder etwas mehr entlastet und Ihr könnt ...
11. Die Gabeverschlussschraube (28-iger Sechskant) am Kopf der Gabel ganz heraus schrauben. Achtung seid darauf gefasst, dass diese etwas herausspringen wird, da die Federkraft von unten auf die Schraube wirkt! Also nicht die Birne drüber halten aber schwoll mit einer Hand Gegendruck aufbauen.
12. Jetzt kann das Gleitrohr und das Standrohr getrennt werden. Dazu nun das Standrohr mit mehreren energischen Schlägen gegen den Anschlag herausziehen. Der Dichtring sollte dabei beobachtet werden ob dieser auch aus dem Gleitrohr herausgetrieben wird. Nach zwei drei bis vier Zügen sollten die beiden Einheiten von einander getrennt sein.
13. Nun spätestens sollte man die Einzelteile in deren Lage und Montagereihenfolge irgendwie notiert bzw. dokumentiert haben.
14. Die Feder kann nun ausgebaut werden, wenn die Gabelverschlussschraube von der Gewindestange getrennt wird. Dazu muss die Kontermutter gelöst werden. Beim Zusammenbau muss darauf geachtet werden, dass das Gewinde oberhalb der Kontermutter exakt 11 mm beträgt. Darauf dann wieder die Gewindeverschlussschraube aufdrehen und kontern.
15. Alles gründlich reinigen und in umgekehrter Reihenfolge zusammen bauen. Die neuen Simmerinnen/ Dichtringe natürlich mit geeignetem Hilfswerkzeug eintreiben.
16. Der Füllstand bei der TBS beträgt 145 mm bei voll eingeschobener Mechanik aber ohne FEDER! Gabelöl SAE 5. Darf achten dass keine Luft im System den Füllstand verfälscht.
Darf ich helfende Vorschläge machen ? Wenn Ja, siehe unten, wenn Nein, dann ignorieren ..
zu 1. und 3. Erst die Federvorspannung und die Dämpfung (Zug und Druck) ganz herausdrehen. Gabelrohrverschlußstopfen nach lösen der Klemmschraube der oberen Gabelbrücke anlösen. Dazu muss man das Federbein nicht nach oben schieben und kann den Stopfen hinterher leicht abschrauben.
zu 4. das Lampenhalter-Gepofel kann am Platz bleiben.
zu 5. siehe hier "zu 6."
zu 6. Erst den Gabelverschlußstopfen rausdrehen und die SW 14 Konterschraube lösen. Dann Stopfen, Feder und Innenrohr entnehmen und nun das alte Öl auskippen.
zu 9, 10 und 11. entfällt, siehe hier "zu 6."
zu 14. erste zwei Sätze entfallen
zu 16. Dämpfer durch mehrmaliges Pumpe des Tauchrohres UND der Dämpferstange entlüften. Man hört am Geräusch, wenn die Luft raus ist.
Das sollte die Sache etwas vereinfachen und die Ölferkelei reduzieren. Kann man so machen, muss man aber nicht.
danke für dein Ergänzungen aber ich habe an folgenden Stellen Einwände:
Zitat von BerT im Beitrag #2Moin Felix zu 1. und 3. Erst die Federvorspannung und die Dämpfung (Zug und Druck) ganz herausdrehen.
Die Federverspannung mit der Zug-Dämpfungschraube (Messung) kann nicht nach oben rausgeschraubt werden! man kann Diese nur im ausgebautem Zustand der gesamten Einheit "Verschlussschraube und Vorspannung" durch eindrehen nach unten aus der Gabelverschlussschraube heraus gedreht werden.
zu 6. Erst den Gabelverschlußstopfen = Gabelverschlusschraube rausdrehen indem die SW 14 Konterschraube gelöst wird lösen. Dann Stopfen, Feder und Innenrohr entnehmen und nun das alte Öl auskippen.
Da habe ich einen Einwand gegen Deinen Einwand ...
Mit rausdrehen war gedacht, die Federvorspannung herausnehmen, also die Vorspannschraube ganz bis Anschlag "herausdrehen", nicht "entnehmen". Ebenso die Verstellschraube für die Dämpfung ganz herausdrehen, also in den kleinstmöglichen Vorspannstatus bringen.
Ein Zerlegen dieser Einheit ist im Regelfall nicht nötig. Ich mache das zwar zur gründlicheren Reinigung, aber vorgesehen ist es nicht.
Wenn Du die Stopfen-"Einheit" als Ganzes rausdrehst, brauchst Du nur die Kontermutter lösen um das Teil vom Gewinde der Kartuschenstange zu schrauben. So gibts beim Entfernen der unteren Halteschraube keine große Ölsauereien, dieses lässt sich ja nun bequem vorher abkippen.
Vielleicht ist uns das zu komplex und wir lassen das lieber machen. Beim Freundlichen. Ist ja nicht so das Hexenwerk aber man kann sicher auch alles falsch machen.
Ich hatte das neulig an der W65. Blinker hinten neu mit nur dem Pluskabel und Masse am Gehäuse. Der Vorgänger hatte schon eine Masseleitung gelegt, die hab ich auch genommen. Alles zusammen, Zündung an und Blinker blinkt............nicht! Alter, alles noch mal ab, alles neu dran, Zündung an und? Kein Blink, Blink! Alles auseinander und dann.....hatte ich den Stecker eigentlich wieder zusammengesteckt den ich am Anfang ab genommen hab?
NEIN!
Also alles zusammen, mit dem Stecker für beide Blinker, Zündung an und Blink, Blink rechts und links
Augen auf beim Käsekauf auch beim Gabelölwechsel, immer an die Stecker denken
Bohr mir oben und unten jeweils ein 5mm loch rein... Unten zum ablassen wenn alles raus gelaufen ist, dann schweißpunkt drauf... Oben ins loch dann rein das gute zeug und einen Kleber drauf...... Spart man sich beim nächsten Wechsel das bohren oben....
Bohr mir oben und unten jeweils ein 5mm loch rein... Unten zum ablassen wenn alles raus gelaufen ist, dann schweißpunkt drauf... Oben ins loch dann rein das gute zeug und einen Kleber drauf...... Spart man sich beim nächsten Wechsel das bohren oben....