Moin zusammen.

Ich habe vorgestern verzweifelt und vergeblich versucht, die Vergaser vom Gespann zu synchronisieren. Bis ich dann gemerkt habe, dass eines der Manometer das Zeitliche gesegnet hat, und immer wieder hakelt und hängt. Ich möchte nicht wissen, seit wann das Ding den schleichenden Tod gestorben ist, und wie oft ich damit schon Vergaser synchronisiert habe .

Nun habe ich mich nach Synchrontestern umgeschaut, und war zu geizig, EUR 200 für gute Ware auf den Tisch zu legen. Deshalb bin ich mal einer Anregung aus dem Guzzi-Forum nachgegangen, und habe mir so ein Teil aus Schläuchen gebaut. Bauanleitungen findet man im Internet ja genügend, inclusive Diskussionen um Sinn und Unsinn dazu.

War ja skeptisch, ob das gutgeht, und habe das Ding angeschlossen und (leicht ängstlich) Motor gestartet.
Das ging dann auch erst mal schief, weil nach ein, zwei Minuten Spielerei an den Einstellschrauben der Motor ausging, und nicht wieder starten wollte. Ich erst mal verzweifelt und wütend auf mich selbst, weil ich so einen Unsinn gemacht habe (Auch wenn ich mir jetzt so ein Teil für EUR 200.- kaufe: Wie soll ich jetzt den Motor wieder ankriegen, damit der überhaupt zum Einsatz kommen kann). Dann kam die Erleuchtung, und ich habe erst mal den Benzinhahn aufgemacht .

Und danach ging´s wirklich prima. Die Einstellerei fand ich damit viel einfacher als mit den Unterdruckuhren. Es ist sogar fast ein bisschen ZU feinfühlig, nur der Hauch einer Schraubenumdrehung bringt sofort die Flüssigkeitssäulen in Bewegung. Aber im Laufe der Einstellarbeit konnte ich die Leerlaufschraube immer weiter reindrehen, und am Ende liefs auch akustisch vieel runder als am Beginn.

Fazit: Ich bin von dem Ding wirklich überzeugt, und werde es weiter benutzen.



Vorteile:

- Der Preis: Für das Material aus dem Baumarkt habe ich weniger als EUR 20.- bezahlt.
- Es ist keine Absolut- , sondern eine Differenzmessung. D.h. beim Gas aufziehen schiessen nicht drei Zeiger die Skala hoch und runter, und man versucht alle drei gleichzeitig im Auge zu behalten und zu beurteilen, ob sie nun auf den gleichen Maximal- bzw Minimalwert geschlingert sind. Mann muss auch nicht versuchen, den Motor mit dem Gasgriff auch möglichst stabiler Drehzahl zu halten. Ist wie der Twin Max, nur eben auch für 3 Zylinder geeignet.
- Wie schon gesagt, sehr feinfühlig. Mit 6mm-Schlauch und Öl als Medium fast schon zu sehr (Zumindest für Grobmotoriker wie mich)

Nachteile:
- Es ist eine Differenzmessung. D.h., wenn man sich für die Absolutwerte interessiert, muss man doch wieder auf ein Zeigermanometer zurückgreifen. Frage an die Berufenen hier: Sind die Absolutwerte überhaupt interessant?
- Die Anzeige ist recht träge, nach jeder Schraubenbewegung muss man erst mal ne ganze Weile warten, bis sich das eingependelt hat. Vielleicht bringt dünnflüssigeres Öl Abhilfe (Ich habe erst mal Altöl genommen, weil´s da war)?
- Platzbedarf: Braucht natürlich etwas mehr Platz als die Unterdruckuhren. Aber da alles auf ein flaches Holzbrett montiert ist, hänge ich es einfach an die Wand, und es stört nicht sehr.

Gruss, Ulf

Hört sich ja toll an, kann man mal sehen was du da genau bebaut hast, mal so ein zwei Fotos und vielleicht eine Teileliste die du genutzt hast?

Ich versuch´s mal. Imageshack hat das Design umgestellt. Mal sehen, wie man jetzt an die Links drankommt...







Man braucht (Für Ausführung 3-Zylinder, bei anderer Zylinderzahl entsprechend aufaddieren bzw. subtrahieren):

- Durchsichtigen (!) Schlauch mit 6mm Innendurchmesser. Die Länge muss sich jeder selbst ausrechnen, ich habe 10m genommen, aber es hätte ruhig noch mehr sein können.
- 3 T-Stücke passend zum Schlauch
- 1 Holzbrett. Bei mir ist es ein Regalbrett. Weiss beschichtet verbessert die Ablesbarkeit. Bei mir 1,2 m lang (darf auch ruhig länger sein, je nachdem. was die Deckenhöhe hergibt), und 30cm breit
- Etwas eingefärbtes Öl (Altöl / Kettensägenhaftöl / Petroleum für Lampen gibts in eingefärbt)

Der Schlauch kostet in meinem Baumarkt EUR 1.- pro Meter, die T-Stücke je EUR 1.-
Die Regalbretter gibt es ebenfalls im Baumarkt, bis 4m Länge (ich hatte meins noch herumstehen)


Ein paar Erfahrungswerte noch: Ich habe jetzt mal Stihl Kettensägenhaftöl probiert. Das ist dünnflüssiger und reagiert schneller als Motoröl. Wenn die Luft- und damit die Ölsäule schwingt, neigt das allerdings dazu, Blasen zu werfen. Weiss noch nicht, was mir lieber ist. Als nächstes Probiere ich mal, ob ich den Luftstrom irgendwie bedämpfen kann (Madenschraube in den Schlauch drehen, oder so)

Die Schläuche ruhig ordentlich lang wählen. Dann kann man die noch bis unter die Decke lang führen. Das hat folgenden Grund: Wenn die Vergaser mal sehr stark verstellt sind (wie es ja bei mir war) dann kann der Unterdruck das Öl mal leicht bis in den Vergaser ziehen. Und je höher die Schläuche nach oben gehen, desto grösser der Messbereich / Toleranzbereich. Das ist auch der Grund, weshalb man dafür kein Quecksilber nehmen sollte: Fein verstäubt in der Werkstatt macht er sich nicht so gut. Unser Hobby ist auch so ausreichend ungesund.

Nicht benutzte Kanäle (z.B. bei Zweizylinder) einfach abklemmen

hört sich gut an. aber, vor dem synchronen sollte der co wert stimmen.
wie machst du das?
gruß willi

Hallo Ulf,
das hast Du gut gemacht. Als Drossel hab ich kleine Ventile aus dem Aquariumladen (für Luft Schläuche) und als Medium Wasser. Bei ca. 5cm Diff. hört bei mir die Einstellbarkeit auf (das sind 5 mbar). Das U-Rohr muß wie erwähnt über 1m hoch sein (das sind 100mbar Differenzdruck also plus 50 mbar und minus 50mbar zwischen den zwei größten Abweichlern von Vergasern). Das schaut euch mal auf einem Manometer an - das sind gerademal 5 Teilstriche. Noch nicht erwähnt wurde, daß jedes Standard Manometer eine zulässige Werkstolleranz von 10% des angezeigten Wertes hat. Das kann gerne einer korrigieren der etwas mehr Ahnung hat als ich.
Synchronisation und CO einstellen werden zwar zusammen gemacht, haben aber keinen (starken) Einfluß aufeinander. Also erst Syncronisieren, dann CO einstellen und evtl. nochmal Sync. prüfen und fein nachstellen.
Inzwischen stelle ich mit den Manometern grob ein (wenn ich unsicher bin), und danach mit U-Rohr fein. Auf dem Foto sieht man die Einstellung (der li. und re. Vergaser sind auseinander gedriftet) nach einem Jahr, bevor ich was mache.
Gruß Steffen

Da gegen sehen 3 kleine Uhren richtig mickrig aus

....und für nee Uhr musste schon eine Brille anziehen damit man das ablesen kann, ganz anders bei diesen Männerröhren, soetwas braucht ein richtiges Bike auch!

erinnert mich an meine zeit als gasjerätemonteur.is 20 jahre her und wattick nich verjessen hab,is heute anners/moderner jeworden.beispiel:hab nem kumpel watt vom vorjeleje im ausgleichsbehälter mit stickstoff erzählt,wollter nich glooben,stellte sich hinterher raus,dass ditt wirklich schon ewig und drei tage nich mehr so jemacht wird,na danke